Viele Menschen träumen davon reich zu sein, aber gleichzeitig bringen sie häufig auch einige Ressentiments gegen „die Reichen“ mit.
Ist das nicht ein Widerspruch in sich?
Häufig ist zu beobachten, dass ein- und dieselben Menschen, die nichts gegen eigenen Wohlstand einzuwenden hätten, gleichzeitig mit Verachtung auf Menschen reagieren, die ihr Vermögen offen zeigen. Die Vorwürfe sind vielfältig: es seien Egoisten, sie hätten ihren Reichtum nicht verdient, sie wären Geizhälse, Halsabschneider, harte Arbeit würden sie nicht kennen etc.pp
Würde man den gleichen Menschen mit Vorbehalten aber einen Koffer voller Geld hinstellen, dann würden sie definitiv nicht Nein sagen. Was interessant ist: würden sie dann nicht aber auch selbst in die von ihnen selbst verhasste Kategorie fallen oder ist das dann was komplett anderes?
Sobald jemand anfängt über Vermögen oder Reichtum zu sprechen, spaltet das die Gemüter. Es geht so weit, dass u.a. Finanzexperten, Business Coaches und Vermögensberater nicht selten öffentlich Hass und Hetze ausgesetzt sind, einfach nur, weil sie über Geld sprechen.
„Über Geld spricht man nicht“ oder „Bei Geld hört die Freundschaft auf“, sind Sätze, die wir alle kennen. Aber was ist nur so problematisch an dem Thema „Geld“?
Das Kuriose ist, dass viele Finanzexperten, die auf Social Media unterwegs sind, mehrheitlich an eine Zielgruppe adressieren, zu der die Mehrheit gar nicht gehört. Wenn von 10.000 € Umsatz im Monat die Rede ist, dann ist damit in Deutschland eine Zielgruppe gemeint, die sich auf die oberen 5–10 % beschränkt. Die sogenannte Oberschicht.
Aber statt dieser melden sich in den meisten Fällen eher jene zu Worte, die zu den übrigen 95 % aus Mittel- und Unterschicht stammen. Und was folgt, sind Häme, Missgunst und Verachtung.
Warum ist es so schlimm, wenn jemand solche Zahlen in den Mund nimmt?
Jemand, der mit weitaus weniger Geld zurechtkommt und damit zufrieden ist, der muss doch nicht gleich aus den Socken springen, nur weil jemand über höhere Umsätze spricht.
Selbst wenn es komplett realitätsfern und unmöglich zu erreichen wäre, ist das kein Grund, seiner Gehässigkeit freien Lauf zu lassen.
Nicht daran zu glauben, seine finanzielle Situation selbst maßgeblich verändern zu können und sich seiner eigenen Verantwortung diesbezüglich nicht bewusst zu sein, das ist eine Sache. Aber sichtlich getriggert zu werden, das ist eine andere.
Eigene unerfüllte Träume können in Menschen das Schlimmste hervorbringen. Missgunst und Neid erwächst immer aus Unsicherheit, Unzufriedenheit und einem niedrigen Selbstwertgefühl. Gerade Wohlstand ist dabei offensichtlich ein sensibles Thema.
Vera F. Birkenbihl hat bereits vor 30 Jahren festgestellt, wie tief verwurzelt Menschen in ihrer eigenen Realität sind. Die meisten Menschen leben so, als wäre zwischen ihnen und der Realität eine Art Glasscheibe. Sie gehen davon aus, dass was sie so sehen und erleben die Realität ist, doch in Wahrheit sind dort viele Realitäten und es existiert keine Glasscheibe. Zwei Menschen in ein und denselben Realitäten können zwei völlig verschiedene Wahrheiten haben. Wir leben also alle in unserer eigenen Realität. Diese formen wir aus unseren Gedanken, Einstellungen und dem, was wir tagtäglich erleben – unseren Erfahrungen.
Wenn du Videos von Vera F. Birkenbihl anschauen möchtest, dann empfehle ich dir, nicht auf die gekürzten Fassungen auf YouTube zurückzugreifen, sondern ganze Vorlesungen von ihr anzuschauen. Vereinzelt sollten im Netz noch welche zu finden sein.
Was hat das alles mit Money Mindset zu tun?
Money Mindset ist unsere individuelle Einstellung und Denkweise zum Thema Geld. Diese Einstellung kann unsere finanzielle Situation, unseren Kontostand und sogar unser Selbstwertgefühl negativ sowie auch positiv beeinflussen. Nun haben wir aber beim Thema Geld womöglich nicht immer gute Erfahrungen gemacht. Womöglich fehlten uns bereits in unserer Kindheit und Jugend positive Vorbilder, wir wuchsen in Armut auf oder haben unvorteilhafte Glaubenssätze auf den Weg bekommen.
Die Faktoren, die unsere Einstellung zu Geld bestimmen sind vielfältig.
Wenn du deine Haltung zu Geld einmal unter die Lupe nehmen möchtest, dann empfiehlt es sich, folgende Fragen zu beleuchten:
Gedanken: Wie denken wir über Geld? Glauben wir, dass es schwer zu verdienen ist, oder dass wir Wege finden können, leichter Geld zu verdienen?
Emotionen: Welche Gefühle verbinden wir mit Geld? Angst, Stress oder Freude und Sicherheit?
Überzeugungen: Welche Überzeugungen haben wir über Geld? Sind sie einschränkend oder unterstützend?
Verhalten: Wie handeln wir in Bezug auf Geld? Sparen wir, investieren wir oder geben wir es impulsiv aus?
Wir benötigen ein gesundes Verhältnis zu Geld, wenn wir uns zum Ziel gesetzt haben, mehr davon zu verdienen.¹
Was mich zurück zum Anfang meines Artikels bringt:
Jemand, der von Grund auf ein negatives Verhältnis zu Geld hat und sich tagtäglich nur mit Mangel beschäftigt, der wird wahrscheinlich nie zu den oberen 5 % gehören und vermögend werden.
Wir ernten das, was wir säen. Wir sind das Resultat unserer Gedanken und Einstellungen.
Jemand, der davon überzeugt ist, dass 10.000 € Umsatz im Monat unmöglich zu erreichen sind, der wird immer und immer wieder darin bestätigt werden. Das ist seine sogenannte selbsterfüllende Prophezeiung.
In der Psychologie wird davon ausgegangen, dass unsere Erwartungen und Überzeugungen unser Verhalten (Handlungen, Entscheidungen) beeinflussen und dazu führen können, dass sich diese Erwartungen dann tatsächlich erfüllen. Der Placeboeffekt ist ein Beispiel für eine solche selbsterfüllende Prophezeiung. Menschen mit starker Prüfungsangst kennen den Effekt ebenfalls. Darüber hinaus gibt es viele, weitere Formen.²
Ein Thema, welches im Kontext von Money Mindset häufig eine Rolle spielt, ist das Manifestieren. In der letzten Zeit gibt es einen regelrechten „Manifestierungsboom“, der weit über Spiritualitätskreise hinausgeht. In der Spiritualität wird es häufig als „Gesetz der Anziehung“ beschrieben. ³
Dabei sei es nicht dem Esoterischen, sondern eher der Quantenphysik zuzuordnen. Wissenschaftliche Belege für das Gesetz der Anziehung gibt es keine. Es bleibt ein
umstrittenes Thema, welches viel von individuellen Erfahrungen und Überzeugungen geprägt ist. Der Vollständigkeit halber bringe ich es aber dennoch an:
Manifestieren basiert auf der Idee, dass je nachdem, welche Energie wir aussenden, wir genau das zurückbekommen, was auf der gleichen Frequenz schwingt. Wer also optimistisch und zuversichtlich durchs Leben gehe, ziehe auch genau solche Menschen und Situationen an heißt es.
Im Kontext von Money Mindset oder dem Erreichen von Zielen jeglicher Art, gehen Verfechter der Manifestation davon aus, dass es nötig sei, sich ein Ziel oder eine Vision sichtbar zu machen, um diese realisieren zu können. Es gehe darum, das Nicht-Sichtbare greifbar zu machen und unsere Realität damit bewusst gestalten zu können. Dabei wird empfohlen, sich seinen eigenen Reichtum bildlich vorzustellen: so zu tun, als hätte man sein Ziel bereits erreicht oder sich ein „Vision-Board“ anzulegen, um seine Ziele visuell in Form von Fotos o.ä. festzuhalten. Auch Journaling (Dankbarkeitstagebücher) sind beliebt.⁴
Unglücklicherweise artet Manifestation häufig in profanes Wunschdenken aus. Es kursieren merkwürdige Aussagen, man müsse sich Geld nur ganz fest vorstellen und dann würde man es wie durch Zauberhand in sein Leben ziehen können… Das ist natürlich vollkommen haltlos.
Nehmen wir aber mal an das Prinzip hinter dem Gesetz der Anziehung sei real, dann ist es ratsam Positives in die Welt zu entsenden, wenn wir Positives zurückbekommen möchten.
Was sendet jemand in die Welt, wenn er vermögende Menschen verachtet und sich regelmäßig sagt, dass er selbst nie reich werden wird?
Fakt ist, dass das keine positive Einstellung ist.
Du bist das, was du denkst. Du erreichst das, woran du glaubst.
Das ist kein Hokuspokus. Unsere Gedanken prägen unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns selbst positiv sehen und an unsere Fähigkeiten glauben, sind wir eher bereit, Herausforderungen anzunehmen und unser Bestes zu geben. Umgekehrt können negative Gedanken uns einschränken und uns davon abhalten, unser volles Potenzial auszuschöpfen.
Der Glaube an unsere Fähigkeiten und an den Erfolg ist einer unserer stärksten Motivatoren. Wenn wir fest davon überzeugt sind, dass wir ein Ziel erreichen können, setzen wir uns dafür ein und sind bereit hart daran zu arbeiten. Selbstzweifel hingegen halten uns häufig davon ab, unsere Ziele überhaupt erst zu verfolgen. Die Einstellung ist also ein wesentlicher Faktor für messbaren Erfolg, auch finanzieller Natur.
Wenn du also etwas erreichen möchtest, dann solltest du zunächst deine inneren Blockaden und Vorurteile ablegen und dir eine positive Grundhaltung erarbeiten.
Im Kontext von Money Mindset bedeutet das: richte dich positiv gegenüber Geld aus, richte dich positiv gegenüber Menschen aus, die bereits mehr Geld haben als du. Wenn du irgendwann dazu gehören willst, dann ist es sinnvoll, solche Menschen mit Respekt zu behandeln und sie zu beobachten, um von ihnen zu lernen, statt sie vorzuverurteilen.
Ich habe in der Vergangenheit auch oft Menschen belächelt, die einem auf Social Media etwas von „10k Monatsumsatz“ erzählen und natürlich gibt es darunter auch Schaumschläger, keine Frage. Aber es gibt keinen Grund per sé alle kategorisch unter Generalverdacht zu stellen und aus dem eigenen Feed zu werfen.
Mittlerweile lese ich mir viele der Tipps und Beiträge gerne durch. Es ist viel Wahres dran. Vermögend zu werden ist kein Hexenwerk, sondern basiert auf ganz klaren, messbaren Schritten. Jedes Unternehmen kann skalieren. Jeder Selbstständige kann an verschiedenen Stellschrauben drehen, um seinen Umsatz zu steigern. Das ist keine Magie, sondern unternehmerisches Handwerk und die richtige Einstellung. Und das kann sich potenziell jeder erarbeiten.
Viele der heute vermögenden Unternehmer*innen haben mit wenig angefangen und sich mit viel Durchhaltevermögen Stück für Stück etwas aufgebaut.
Einige prominente Beispiele sind:
An inspirierenden Beispielen wie diesen wird deutlich, dass du auch ohne größeres Startkapital und Ressourcen erfolgreich werden und etwas Großes aufbauen kannst. Entscheidend für deinen Erfolg bist letztlich du.
Deshalb ist es sehr wichtig zunächst an dir, deiner inneren Einstellungen und Widerständen zu arbeiten. Wir haben alle im Laufe der Zeit verschiedenste Glaubenssätze und Denkmuster auf den Weg bekommen, die uns täglich begleiten und unsere Entscheidungen beeinflussen. Nicht alle davon sind immer zu unserem Vorteil. Es gibt „Programme“, die uns eher behindern. „Ich werde nie etwas erreichen.“, „Ich werde nie reich werden“, „Man kann von Kunst nicht leben“ sind z.B. ebensolche toxischen Programme. Sie halten uns klein und hindern uns von daran, unsere Ziele überhaupt erst anzugehen. Wir gehen ja schließlich bereits davon aus (wir glauben zu wissen!), dass wir scheitern werden.
Erfolgreiche Menschen legen solche Blockaden ab. Sie halten sich nicht klein. Im Gegenteil, sie glauben daran, dass sie alles erreichen können, wenn sie sich ins Zeug legen.
Manche sprechen von einer sogenannten Gewinnermentalität. Diese zeichnet sich aus durch folgende Punkte⁶:
1. Positive Einstellung
2. Hohe, aber erreichbare Ziele
3. Aufrechterhaltung der Motivation
4. Verantwortung übernehmen
5. Entwicklung außerhalb der Komfortzone
6. Fokus auf das Hier und Jetzt
7. Beharrlichkeit und Durchhaltevermögen
Wenn es um Geld geht, dann wird es kompliziert. Menschen bringen die unterschiedlichsten Ansichten in Bezug auf Geld mit. Ihre Einstellungen können dabei grundverschieden sein.
Viele wünschen sich finanziell besser aufgestellt zu sein, finden aber häufig keinen Weg, dieses Ziel auch wirklich zu erreichen. Wohlstand zu erreichen, ist offensichtlich nicht jedermanns Sache.
Erfolgreiche Menschen bringen häufig bestimmte Eigenschaften mit, die sich von vornherein positiv auf ihre Ziele auswirken und womöglich sogar den Grund für ihren Erfolg darstellen.
Eine positive Einstellung – das sogenannte Money Mindset – ist hierbei von besonderer Bedeutung. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass eine negative Grundhaltung, sowie Unsicherheiten und Zweifel dich darin hindern, deine Ziele zu erreichen. Wenn du nicht an das glaubst, was du dir vorgenommen hast, dann wird es schwer bis unmöglich sein, die nötige Motivation und das Durchhaltevermögen aufzubringen, um deine Ziele zu erreichen.
Bitte verliere dich nicht in dem Wunsch viel Geld zu verdienen und reich zu werden. Geld alleinig sollte nie das Ziel sein. Geld ist immer Mittel zum Zweck. Im Vordergrund sollte immer ein erfülltes Leben und eine berufliche Vision sein, in der du voll aufgehen kannst. Das sind die wirklich wichtigen Dinge im Leben.
Quellen & weiterführende Links:
Money Mindset – wie unsere Gedanken unseren Kontostand beeinflussen – Generation Finanzen
Selbsterfüllende Prophezeiung: Beispiele und Psychologie – Wirtschaftspsychologische Gesellschaft
Manifestieren: Bedeutung, Anleitung & Erfahrungen – StudySmarter
10 Most Successful Entrepreneurs that Started with Nothing – uopeople.edu
Fünf mentale Fähigkeiten, um erfolgreich zu sein – Gedankenwelt
Ich hoffe, ich konnte dir mit diesem kleinen Exkurs in die Welt des Money Mindsets ein paar hilfreiche Impulse geben. Solltest du Fragen haben, dann melde dich gern persönlich bei mir.
Ich bin Berufskünstlerin und Mentorin. Hier schreibe ich über künstlerisch-kreatives Potenzial in beruflichen Kontexten. Ich freue mich, wenn ich inspirieren kann.
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