Artista | Maria Chiariello

10 Möglichkeiten, wie du dich als Künstler*in breiter aufstellen kannst

Artista | Maria Chiariello

03. Mai 2024

Obgleich von Marketing Experten dazu geraten wird, sich „pfeilspitzenartig“ zu positionieren, glaube ich, dass es sinnvoller ist, sich als Künstler breiter aufzustellen, um finanziell mehr herauszuholen.

als künstler breiter aufstellen
Welche Zusatzangebote könntest du deiner Zielgruppe anbieten? | Bild: Jon Tyson

Wenn du im Neben- oder Vollzeiterwerb selbstständig als Künstler*in bist, folgen jetzt 10 Möglichkeiten, wie du dein Angebot erweitern und dadurch deine Einnahmen steigern kannst, ohne dafür auf einen „Brotjob“ zurückgreifen zu müssen. Da viele Künstler*innen des Postens auf Social Media überdrüssig sind, nenne ich bewusst Wege, die nicht darauf basieren Content zu produzieren oder auf die sozialen Medien zu setzen.

Das Wichtige ist, dass du Zusatzangebote findest, die gut zu deinem Business passen und einen Mehrwert für deine Zielgruppe bieten. Natürlich ist es auch möglich, etwas anzubieten, was neue Zielgruppen erschließt – dafür wird dann aber mehr Werbung nötig sein. Es ist also etwas leichter, wenn du auf eine bestehende Zielgruppe zurückgreifst.

1. (eigener) Online-Shop

Als bildende*r Künstler*in, bietet es sich an, limitierte Kunstdrucke o.ä. als Merchandise anzubieten. Bedruckte Stoffe wie Jutebeutel, Federmäppchen, Shirts o.ä. sind beliebte Geschenke und werden gern gekauft. Ich bin ein großer Fan eigener Strukturen, daher empfehle ich dir an der Stelle einen eigenen Shop aufzusetzen. Shopify, WooCommerce (für WordPress) und Magento, bieten einfach umsetzbare Shops an, die sich auch für Anfänger*innen gut eignen.

Solltest du dir das nicht zutrauen, dann kannst du natürlich auch auf Online-Shops wie Etsy o.ä. zurückgreifen, musst aber dann natürlich mit Gebühren rechnen, die gar nicht unerheblich sind.

Auch als Musiker*in bietet es sich an, Produkte zu verkaufen. Alben, Merch, Sticker und Buttons sind gängige Merchandise Produkte, die von der Fanbase gern gekauft wird.

2. Crowdfunding/ Community-Plattformen

Hast du schon einmal etwas von Patreon oder Ko-Fi gehört? Das sind sogenannte Crowdfunding-Plattformen, die vom Prinzip her Netflix oder Amazon Prime ähneln. Du lädst Inhalte (Fotos, Videos, Podcasts, Bilder etc.) hoch, welche sich hinter einer Paywall befinden. Wenn Menschen dir dort folgen und diese Inhalte sehen möchten, dann müssen sie dafür eine monatliche Mitgliedschaft abschließen. Die Idee dahinter ist, dass deine Community dich so auf regelmäßiger Basis mit einem kleinen Obolus unterstützt. Viele Künstler*innen und Creator nutzen solche Plattformen bereits erfolgreich und generieren so „passives Einkommen“. Je mehr Abonnenten du hast, desto mehr wirft es ab.

Besonders Foto- und Videografen profitieren von solchen Plattformen, da sie regelmäßig interessante Behind-the-Scenes-Inhalte teilen können.
Das Entscheidende an Plattformen wie Patreon und Ko-Fi ist, dass sie eine Ergänzung zum bestehenden Portfolio darstellen. Besonders gut macht sich exklusives Material, Early Bird Aktionen, Behind-the-Scenes, Backstagegeflüster usw. deiner Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt. Du kannst dir gern einmal als Anregung zwei grundverschiedene Accounts von mir anschauen.

Auf Patreon bin ich mit meinem Kunstprojekt, während ich auf Ko-Fi eher über mich persönlich berichte.

3. Live/ Events

Ich sag’ es nur ungern, aber das Leben spielt sich nach wie vor offline ab. Daher ist die „Live-Komponente“ für dich als Künstler entscheidend. Wenn du bildende*r Künstler*in bist, dann kannst du Ausstellungen und Messen wahrnehmen, auf Festivals einen Verkaufsstand mit deiner Kunst anbieten u.ä.

Du kannst Mal- und Open-Air-Events organisieren, z.B. Malen im Park oder „Urban Sketching“, auch Mal-Wanderungen oder Reisen sind möglich. Ähnliches bietet sich für Foto- und Videokünstler an.

4. Videos/ Video-Kurse

Wenn du neben deiner Kunst bereits Mal- oder Musikunterricht gibst, dann bietet es sich an, dein Angebot um einen Video-Kurs zu erweitern. Der Vorteil dabei ist, dass du dich nur einmal um die Produktion des Kurses kümmern musst und diesen dann unbegrenzt oft verkaufen kannst. Entscheidend ist natürlich, dass du den Kurs dann auf einem gut laufenden Social-Media-Kanal oder einer suchmaschinenoptimierten Webseite anbieten kannst.

5. Bücher/ E-Books (Selfpublishing)

Bücher, Kalender, E-Books, Fotobücher, Gedichte, Comics, Fiktion usw. sind seit jeher eine tolle Möglichkeit für Künstler*innen. Heutzutage ist es leichter denn je seine eigenen Bücher ohne Startkapital als Self-Publisher selbst zu verlegen.

6. Coaching / Workshops

Wenn du nicht nur ein guter Künstler, sondern auch ein guter Lehrer bist bzw. dir Wissensvermittlung Freude macht, dann kannst du dein Angebot um Coaching- oder Workshops erweitern. Das gilt für fast alle Kunstsparten.

7. Auftragsarbeit / Commissions

Die eigene Kunst zu machen, ist toll. Einzigartige Kunstwerke, die der eigenen Kreativität entspringen, sind etwas Besonderes. Allerdings ist es als noch unbekannter Künstler gar nicht so einfach an Abnehmer zu kommen. Auftragsarbeiten können übergangsweise eine Möglichkeit darstellen, durch seine künstlerischen Fertigkeiten (zusätzlich) Geld zu verdienen. Es gibt immer Nachfrage nach Porträts und Wunschmotiven.

Ähnlich verhält es sich im Kunsthandwerk. Bildhauer und Skulpteure sind für öffentliche Einrichtungen, Städte und Gemeinden immer interessant, weil es einen regelmäßigen Bedarf am Anfertigen oder Restaurieren von Denkmälern, Skulpturen o.ä. gibt.

8. Vermietung

Hast du schon einmal etwas von Kunstleasing gehört? Unternehmen suchen regelmäßig nach Kunstwerken oder Skulpturen und Plastiken, um ihre Büroräume zu dekorieren. Nicht immer sind sie daran interessiert, diese käuflich zu erwerben und dauerhaft bei sich aufzustellen.

Wenn du über gefragte Kunstwerke verfügst, bietet es sich also an, deine Kunstwerke zusätzlich zum Verkauf auch gegen eine monatliche Gebühr zur Vermietung anzubieten. Gleichzeitig kannst du – je nach Größe des Unternehmens und Besucherstroms – auch von der Sichtbarkeit profitieren.

Als Musiker kannst du – wenn du über viel Equipment verfügst – dieses auch vermieten und dir quasi nebenbei etwas als „Musikvermietung“ dazu verdienen. Gleiches gilt auch als Foto- oder Videograf.

9. Straßenkunst/-musik

Als Musiker*in oder Performer*in bist du ein Kind des Live-Entertainments. Neben regelmäßigen Gigs sind offene Bühnen und Festivals eine Möglichkeit für dich in Erscheinung zu treten. Unterschätze auch nicht die Straße als potenziellen Ort, um zu wachsen und dir etwas dazuzuverdienen. Ich kenne viele erfolgreiche Straßenmusiker und -künstler, die ein gutes Auskommen haben und hauptsächlich auf der Straße unterwegs sind. Der große Vorteil ist: du bist flexibel, unabhängig von Veranstaltern und wirst von vielen Menschen gesehen.

10. Lizenzverkauf / Stock-Fotos

Dieser Punkt richtet sich vor allem an Foto- und Videokünstler.

Da du als Fotograf*in ohnehin Unmengen an Fotografien „produzierst“, stellen Plattformen für Stock-Fotos eine Möglichkeit dar, wie du dir einen Nebenverdienst aufbauen kannst. Die Nachfrage nach Bild-Material für Webseiten, Blogartikel und Videos steigt seit Jahren rasant an, das macht Stock-Foto-Plattformen zu beliebten Anlaufstellen. Wenn du ein Auge für gefragte Motive hast, dann lässt sich das mit Sicherheit monetarisieren.

Abgesehen davon sind auch Lizenzverkäufe eine Möglichkeit für Fotografen sich neben Shootings etwas dazuzuverdienen. Deine Bilder, Agenturen oder Unternehmen für Werbe- oder Merchandisezwecke zur Verfügung zu stellen, dürfte dabei am lukrativsten sein.

Fazit

Von Kunst zu leben, stellt für viele Künstler*innen nach wie vor eine große Herausforderung dar. Viele üben Kunst daher nebenberuflich aus, in dem sie noch einem „Brotjob“nachgehen.

Dabei gibt viele, tolle Möglichkeiten, wie sich das eigene künstlerische Portfolio erweitern lässt und sich finanziell mehr herausholen lässt.

Ich empfehle selbstständigen Künstler*innen grundsätzlich, sich breit aufzustellen und ihre eigenen Fertigkeiten zu Geld zu machen. Mein Ansatz ist dabei zu schauen, welche Fertigkeiten du besitzt und davon ausgehend zu überlegen, wie sich diese monetarisieren ließen.

Ich hoffe, ich konnte dir ein paar hilfreiche Impulse durch die 10 obigen Möglichkeiten liefern. Vielleicht findest du dadurch ein Zusatzangebot, welches du zusätzlich anbieten kannst.

Wenn du noch Fragen hast oder individuell mit mir zusammen an deiner persönlichen, beruflichen Weiterentwicklung als Künstler*in arbeiten möchtest, dann melde dich sehr gern bei mir.

Artista | Maria Chiariello

Ich bin Berufskünstlerin und Mentorin. Hier schreibe ich über künstlerisch-kreatives Potenzial in beruflichen Kontexten. Ich freue mich, wenn ich inspirieren kann.

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