Warum Co-Creation die Zukunft ist & nicht nur als Marketingphrase taugt

Artista | Maria Chiariello

09. Juli 2024

Co-Creation, oder die gemeinsame Schöpfung, ist ein Konzept, was ich für eines der zukunftsweisendensten überhaupt halte. Es bezieht sich auf den Prozess, bei dem Produkte, Dienstleistungen oder Ideen gemeinsam von mehreren, verschiedenen Akteur*innen (mit unterschiedlichen fachlichen Hintergründen) entwickelt werden.

Co Creation
Bild: Marvin Meyer

Co-Creation kann zwischen Unternehmen und Kund*innen, zwischen verschiedenen Unternehmen oder innerhalb eines Unternehmens in einem bunt gemischten Team geschehen. Vorrangig möchte ich auf die Vorteile von letzterem eingehen.

Komplexe Herausforderungen benötigen kreative Lösungen

Längst schon sind wir gesellschaftlich und wirtschaftlich an einem Punkt, an dem es oft an echter Zusammenarbeit und Kreativität mangelt. Viele Unternehmen und Organisationen arbeiten „unter sich“, was die Innovation hemmt und zu Lösungen führt, die nicht optimal auf die Bedürfnisse von immer anspruchsvolleren Kund*innen zugeschnitten sind. Vielerorts geht es mehr um Profit als um werteorientierte Lösungen.

Darüber hinaus leben wir in einer Zeit des rasanten Wandels und der zunehmenden Unsicherheit. Traditionelle Methoden und Ansätze reichen oft nicht mehr aus, um die komplexen Herausforderungen unserer Zeit zu bewältigen. Dennoch wird fast krampfhaft daran festgehalten und damit großes Potenzial und letztlich auch die Chance auf Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit vertan.

Immer wieder gibt es in modernen Unternehmen Ansätze für „interdisziplinäre Zusammenarbeiten“. Doch wirklich gelebt und umgesetzt werden diese häufig nicht. Mehrheitlich bleiben „Interdisziplinarität“, „Co-Creation“ und „Crossinnovation“ Marketingphrasen, mit denen das eigene Image aufpoliert wird.

Zwischen Behauptungen und Taten liegen Welten

Ich bin in den vergangenen Monaten an etliche Unternehmen und Agenturen herangetreten, die sich mit obigen Worten schmücken, habe – ganz im Sinne der Kooperation – „Initiativbewerbungen“ versendet, Interesse an Mitarbeit signalisiert und meine Fertigkeiten und Qualifikationen angeboten. Bis dato hat sich nicht ein einziges Unternehmen die Zeit für ein Gespräch genommen und/oder jedwedes Interesse an meinen Kompetenzen gezeigt. Es wird von „Talentsuche“ und „bunten Teams“ gesprochen, doch am Ende verbirgt sich dahinter letztlich auch nur eine konservative Herangehensweise, die in keinster Weise innovativ ist. Die immer gleichen Muster bringen letztlich immer gleiche Ergebnisse hervor.

Vieles, was wir heute als „modern“ und „vereinfacht“ bezeichnen, macht unser Leben nicht unbedingt besser. Um einmal bei den Bewerbungen zu bleiben: statt eine persönliche Verbindung in Bewerbungsprozessen aufzubauen, wird immer mehr auf Automatisierung gesetzt. 9 von 10 Bewerbungen erfolgen über Jobportale, auf denen man sich registrieren muss. Dahinter stehen in der Regel Dienstleister*innen mit einer entsprechenden Bewerbungsmanagementsoftware. Vom Eingang der Bewerbung bis zur „Sichtung“ durch jemanden aus der HR-Abteilung, herrscht eine automatisierte E-Mail-Kommunikation, die wenig Raum für Fragen oder persönlichen Austausch lässt. Selbst zweizeilige Zu- oder Absagen sind gescriptet. Für mich ist das eine Form der Entmenschlichung. Bewerbungssoftware verspricht Flexibilität, Fairness und Präzision, doch letztlich nur auf Seiten der Personalverwaltung, die möglichst effizient gestaltet werden soll. Bewerber*innen durchlaufen einen monotonen, standardisierten Prozess, der keinerlei Raum für Abweichungen (Vielfalt) lässt. Menschlich ernst genommen und gesehen fühlt man sich durch so ein Prozedere nicht. Solche standardisierten Maßstäbe stellen im Grunde genommen das Gegenteil von Individualität und Diversifikation dar.

Co-Creation setzt Innovationswillen voraus

Es verwundert also nicht, dass gelebte Co-Creation im Unternehmertum rar gesät ist. Co-Creation kann nicht in einem Umfeld gedeihen, was nicht Willens ist gewohnte Denkmuster zu verlassen. Es bedarf einer visionären Herangehensweise und dem Innovationswillen. Wem das fehlt, der wird sich mit den immergleichen Ergebnissen zufriedenstellen müssen.

Das Konzept von Co-Creation ist für Visionär*innen interessant, die gewohnte Pfade verlassen und an einzigartigen, innovativen Lösungen für komplexe, kundenorientierte Lösungen arbeiten möchten.

Denn Co-Creation ist mehr als nur ein Trend – es ist eine Bewegung, die die Art und Weise, wie wir Produkte und Dienstleistungen entwickeln, grundlegend verändern kann.

Künstlerisch-kreative Herangehensweisen sind wichtige Ressourcen

Seit vielen Jahren beschäftige ich mich mit den Potenzialen künstlerisch-kreativer Herangehensweisen für Unternehmenskontexte. Ich verfolge Kolleg*innen, die in diesem Themenbereich forschen und habe selbst unzählige Beiträge dazu verfasst.

Ich werde nicht müde, über die strategische Seite der Kunst zu sprechen. Künstlerische Herangehensweisen ermöglichen es den Beteiligten, über den Tellerrand hinaus zu denken und neue, kreative Lösungen zu finden. Kunst ermöglicht es den Menschen, Probleme aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten. Statt einer linearen Denkweise wird hier spielerisch und ergebnisoffen an Herausforderungen herangegangen. Dadurch ergeben sich Lösungen, die durch eine konventionelle Herangehensweise unmöglich zu erreichen sind.

Künstlerische Herangehensweisen in einem bunten Co-Creation-Team, können dazu beitragen, dass die (nicht-künstlerischen) Beteiligten offener für neue Ideen werden und bereit sind, mehr „Risiken“ einzugehen. Kreative haben einen positiven Einfluss auf ihr Umfeld und inspirieren Team-Mitglieder zu neuen Ideen. Ein harmonisches Miteinander ist das A und O für eine effektive Zusammenarbeit, die letztlich auch bessere Ergebnisse liefert.

Wenn verschiedene Akteur*innen zusammenarbeiten, können sie ihre unterschiedlichen Fähigkeiten, Kenntnisse und Erfahrungen bündeln. Dies führt zu Produkten und Dienstleistungen, die durchdacht und perfekt auf die Bedürfnisse der Kund*innen zugeschnitten sind. Letztlich resultiert daraus ein echter Wettbewerbsvorteil für das Unternehmen.

Die Zukunft braucht Co-Creation

All das sind für mich Argumente, die eine Co-Creation-Community nicht nur sinnvoll, sondern notwendig machen. Ich habe nun lange vergeblich nach Partner*innen gesucht, um meine Fertigkeiten gewinnbringend einzusetzen und einen positiven Beitrag für unsere Gesellschaft zu leisten. Doch meine Erfahrungen in dem Bereich bringen mich zu dem Schluss, dass meine Erkenntnisse noch zu innovativ und visionär für die heutige Zeit sind.

Daher bleibt mir nichts anderes übrig, als selbst den Paradigmenwechsel anzustoßen, den ich mir wünsche.

Ich plane also eine Co-Creation-Community, bestehend aus Künstler*innen & Kreativen auf der einen und („nicht-künstlerische“), visionäre Unternehmer*innen auf der anderen Seite. Das Ziel ist eine fruchtbare Brücke zwischen Kunst und Wirtschaft zu bauen und gemeinschaftlich an werteorientierten, innovativen Lösungen zu arbeiten. Gemeinnutzen und Innovation sollen an oberster Stelle stehen.

Ich lade Interessierte ein, sich mit mir über diese Vision auszutauschen. Genauere Informationen werden von mir nach und nach folgen. 

Um dem Projekt eine gewisse Strahlkraft zu geben, habe ich mich für die Auszeichnung als „Kreativpilotin“ beworben. 

Noch bis zum 15. Juli 2024 kannst du, sofern dich meine Vision überzeugt, auf der folgenden Seite für mich voten: Kultur-Kreativpiloten: Voting.

(Bitte gib dafür „Co-Creation-Community“ in das Suchfeld ein. Danke.)

PS: Bevor du gehst… 

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Artista

Artista | Maria Chiariello

Ich bin Berufskünstlerin und bewege mich an der Schnittstelle zwischen Kunst und Wirtschaft.
Vorwiegend beschäftige ich mich in meinen Texten mit künstlerisch-kreativem Potenzial in unternehmerischen Kontexten.

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